Knorpel Doc - Dr. med. Markus Klingenberg
 „Der Knorpel-Doc“ – Gelenke erhalten statt ersetzen

Arthrose

Mein grundsätzlicher Therapieansatz bei Arthrose: Gelenke erhalten statt ersetzen

Arthrose ist die am weitesten verbreitete Gelenkkrankheit der Welt. Betroffene verspüren Schmerzen, besonders am Morgen und bei Belastungen. Teilweise machen sich die Gelenke sogar in der Nacht bemerkbar. Im Röntgenbild und MRT wird der schützende Knorpel dünner oder fehlt vollständig. Dieser objektive „Befund“ muss nicht mit den „Beschwerden“ des Patienten korrelieren. Orthopäden sollten keine Bilder, sondern die Beschwerden ihrer Patienten behandeln. Der Patient leidet vor allem, wenn sich seine Arthrose „aktiviert“. Das ist der Fall, wenn sich das Gelenk entzündet. Auf Grund der Entzündung helfen kurzfristig auch Entzündungshemmer wie Kortison, Ibuprofen, Diclofenac und ähnliche Medikamente. Möchte man langfristig etwas für seine Gelenkgesundheit tun, muss man neben einer akuten Entzündung zusätzlich den Gelenkstoffwechsel therapieren und weitere Risikofaktoren adressieren.

Unser Verständnis der Arthrose wandelt sich. Arthrose ist eine chronische Erkrankung des Gelenks und nicht nur ein rein mechanischer Verschleiß. Damit ändern sich auch die therapeutischen Möglichkeiten. Ein abgefahrener Autoreifen kann sich nicht regenerieren, ein Knorpelschaden sehr wohl. Bei ausgeprägten mechanischen Veränderungen, die die Beweglichkeit eines Gelenks durch knöcherne Anbauten (lat.: Osteophyten) oder freie Gelenkkörper beeinträchtigen, ist eine operative Therapie für die Betroffenen sinnvoll. Deutschland gehört weltweit zu den führenden Ländern im Bereich des operativen Gelenkersatzes, der Endoprothetik. Sehr häufig gibt es jedoch die Möglichkeit, ein Gelenk mit Knorpelschäden zu erhalten. Diese Möglichkeiten erläutere ich im Folgenden.

Arthrose
Buch die Arthrose Sprechstunde - Dr. med. Markus Klingenberg

Lernen Sie den Ratgeber für Patienten mit Gelenkverschleiß kennen!

Welche Therapieverfahren gibt es? 

Es gibt zahlreiche Therapieoptionen für die Behandlung einer Arthrose. Welche Maßnahmen im Rahmen einer personalisierten Arthrose Therapie sinnvoll und erfolgversprechend sind, besprechen wir gemeinsam zu Beginn einer Behandlung.

In meinem Ratgeber „Die Arthrose Sprechstunde“ erläutere ich ein ganzheitliches Konzept für ihre Gelenkgesundheit. Der Betroffene selbst hat viele Möglichkeiten, Einfluss auf den Verlauf seiner Arthrose zu nehmen. Bewegung, Ernährung, das Reduzieren schädigender Verhaltensweisen sind ein paar Beispiele. Wie ich sie medizinisch bei einer gelenkerhaltenden Therapie unterstützen kann, möchte ich auf dieser Seite erläutern.

Es gibt verschiedene regenerative Therapieverfahren. Wir sprechen auch von orthobiologischen Therapien. Mit ihnen nutzen wir das regenerative Potential unseres Körpers. Das Ziel sind eine Entzündungshemmung, eine Verbesserung des Gelenkstoffwechsels und daraus resultierend eine Schmerzreduktion und Funktionsverbesserung. Das sind vor allem Hyaluronsäure, körpereigenes Plasma und regenerative Zellen aus dem Fettgewebe. Diese sind auf Grund der darin enthaltenen Stammzellen besonders wirksam.

Welche Faktoren beeinflussen die Wahl der Therapie und deren Erfolg?

Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, eine Arthrose konservativ zu behandeln.  Entscheidende Einflussfaktoren für die Therapieentscheidung sind die Größe, die Tiefe und die Lokalisation des Knorpelschadens. Diese werden mit Hilfe einer radiologischen Bildgebung bestimmt.

Ganz wesentlich für Beschwerden sind die individuellen Faktoren des Patienten. Dazu gehören Körpergewicht, Trainingszustand, Ernährung, die berufliche und sportliche Belastung des Gelenks und der Anspruch des Patienten.

Video Cover

Isolierte tiefe Schäden des Knorpels mit einer Ausdehnung von bis zu 2 x 2 Zentimeter können oftmals operativ „repariert“ werden. Hierzu verwende ich verschiedene OP-Verfahren, zumeist die Mikrofrakturierung in Kombination mit einer Matrix / Membran und die autologe, einseitige Knorpeltransplantation (AutoCart Methode). Größere Schäden und Knorpelverletzungen in mehreren Gelenkabschnitten sind oftmals besser für eine Injektionsbehandlung mit SVF/ACP geeignet.

Größere Schäden mit geringer Tiefe werden meistens mit Injektionen behandelt. Mehr dazu im nächsten Punkt -> Tiefe des Knorpeldefektes.

Operative Orthopädie

Interview zu konservative Knorpeltherapie mit Patric Heizmann

Neben der Größe des Knorpelschadens in der Fläche ist auch die Tiefe entscheidend. Schäden reichen von einer oberflächlichen Schädigung (Grad 1) bis zu einem kompletten Knorpelverlust (Grad 4) und einem frei liegenden Knochen.

Häufig verwendete Klassifikationen zu Knorpelschäden verwenden vier Schweregrade (z.B. die Einteilung nach Outerbridge oder die der International Cartilage Research Society).

  • bei Grad 1 sind 25% des Knorpels geschädigt
  • bei Grad 2 50%
  • bei Grad 3 75%
  • bei Grad 4 reicht der Defekt bis auf den Knochen

Bei Grad 1 und 2 erfolgt die Knorpeltherapie beinahe ausschließlich konservativ. Bei Grad 3 und 4 sind konservative und operative Behandlungen möglich.

Knorpelschaden am Knie

Knorpelschaden am Knie

Häufig sind mehrere Gelenke gleichzeitig von Arthrose betroffen. Operative Therapien können oftmals nur zu einem Zeitpunkt für ein Gelenk durchgeführt werden, da postoperativ eine mehrwöchige Entlastung oder Teilbelastung erforderlich ist. Eine orthobiologische / regenerative Therapie kann gleichzeitig an mehreren Gelenken erfolgen. Ich behandele bis zu vier Gelenke gleichzeitig, zum Beispiel beide Knie- und Hüftgelenke.

Durch eine gelenkerhaltende Therapie werden auch „keine Brücken verbrannt“. Eine OP ist bei einem unzureichenden Therapieergebnis immer noch möglich.

Unser „Bewegungs“apparat erfordert ein regelmäßiges Training. Ein betont sitzender Lebensstil führt in Verbindung mit dem zunehmenden Alter zu Defiziten in den Bereichen Beweglichkeit, Kraft und neuromuskuläre Bewegungskontrolle. So kann eine Arthrose begünstigt werden und ihre Symptome können sich verstärken.

Umgekehrt kann eine gezielte Bewegung die Symptome einer Arthrose lindern. Bewegung ist eines der effektivsten Medikamente. Sie muss auch genauso sorgfältig eingesetzt werden wie ein Medikament.

Mein Team aus drei Sportwissenschaftlern führt eine Bewegungsanalyse durch und leitet sie anschließend zu einem gezielten funktionellen Training an. Dazu nutzen wir auch innovative Trainingsformen, die insbesondere bei Arthrose erfolgreich sind, zum Beispiel Kaatsu- und EMS Training.

Tipps rund um das Thema Training finden sie auch in meinem Buch „Return to Sport.

Screening und Training im SkillCourt

Unser Körper erneuert sich unentwegt. Dafür benötigt er Nähr- und Baustoffe. Eine ausreichende Versorgung des Körpers mit Nährstoffen schützt deshalb unsere Muskeln, Knochen und den Knorpel. Unsere Ernährung kann zudem Entzündungen fördern oder reduzieren. Zum Thema Arthrose und Ernährung gibt es zahlreiche Bücher.

Die wesentlichen Informationen behandele ich auch in meinem Buch Die „Arthrose Sprechstunde“. Eine antientzündliche Ernährung kann die Symptome einer Arthrose spürbar lindern und die Einnahme von Schmerzmitteln reduzieren. Ob wir beispielsweise ausreichend mit Vitaminen, Mikronährstoffen und Omega-3 Fettsäuren versorgt sind, können wir mit einem Blutbild kontrollieren.

Bestehen Defizite können diese über die Ernährung oder Nahrungsergänzungsmittel ausgeglichen werden.  

Unsere Ernährung wirkt sich auf unser Körpergewicht aus – im Guten wie im Schlechten. Jedes Kilo mehr muss von unseren Gelenken getragen werden. Daher ist das Körpergewicht ein für den Therapieerfolg entscheidender Faktor.

Mit einer Körperkompositionsanalyse auf der InBody Waage bestimmen wir den Ist-Zustand ihre Körperzusammensetzung. Neben einer Anpassung der Ernährung können wir das Körpergewicht selbstverständlich auch über ein gezieltes Training verändern. Mit aktuell drei Sportwissenschaftlern in meinem Team bieten wir auch eine Trainingsberatung an.

Bessere Ergebnisse durch eine wissenschaftliche Begleitung ihrer Therapie

Die Möglichkeiten Arthrose zu therapieren, entwickelt sich ständig weiter. Um meine Versorgungsqualität und die Wirksamkeit innovativer Therapien zu überprüfen, werte ich die Behandlungen seit vielen Jahren wissenschaftlich aus. Hierzu kooperiere ich mit der Universität Bielefeld, der Charité und der International Cartilage Research Society (ICRS).

Bessere Ergebnisse durch eine wissenschaftliche Begleitung ihrer Therapie

Meine Patienten bitte ich daher bei der Behandlung mit Sinogel (Hyaluronsäure), Stammzellen (SVF/ACP) und Arthrosamid webbasiert einige Fragen zu beantworten. Die Befragung erfolgt zum Zeitpunkt der Therapie, nach 3, 6, 9 Monaten und dann einmal jährlich. Bestimmt werden verschiedene orthopädische Scores, die die Bereiche Schmerzempfinden, Gelenkbeweglichkeit und -belastbarkeit sowie die Lebensqualität erfassen.

Unter diesem Link können sich Patienten vor einer orthobiologischen Behandlung des Kniegelenks registrieren.

Welche Therapieoptionen habe ich für eine gelenkerhaltende Arthrose Therapie?

Mein Ziel ist es Gelenke zu erhalten, statt zu ersetzen. Bei Knorpelschäden, die nicht operativ repariert werden können, setze ich dafür in erster Linie orthobiologische Substanzen ein.

Hyaluronsäure kann die Wasserbindungsfähigkeit des Knorpels verbessern und damit dessen Pufferwirkung unterstützen. Eine entscheidende Voraussetzung dafür ist das Vorhandensein von ausreichend Knorpelgewebe. Bildlich ausgedrückt kann ein Schwamm mit zahlreichen Löchern nur da Wasser aufnehmen, wo auch noch Schwammgewebe vorhanden ist. Deshalb wirkt Hyaluronsäure weniger bei fortgeschrittenen Knorpelschäden.

Zusätzlich wirkt Hyaluronsäure in geringem Maß entzündungshemmend und vermindert die Reibung im Gelenk. Dieses verbesserte Gleitverhalten der Gelenkpartner wird oft als „Schmierung“ beschrieben. Die Hyaluronsäure Präparate unterschieden sich in ihrer Zähflüssigkeit, ihrer Verweildauer im Gelenk und ihren Zusatzstoffen.

Einige Präparate gibt man nur einmal – „Monopräparate“- andere werden mehrfach injiziert, meist 3–5-mal. Die Wirkung setzt individuell unterschiedlich innerhalb einiger Tage oder weniger Wochen ein. Eine gute Indikation für die Therapie mit Hyaluronsäure sind leichte bis mittlere Knorpelschäden (Grad 1-2). Neuere Präparate wie Sinogel scheinen auch bei Grad 3 noch zu wirken. Eine kombinierte Therapie mit Hyaluronsäure und ACP (Autologous Conditioned Plasma) ist möglich.

Die Therapiekosten werden in den meisten Fällen von den privaten Krankenkassen übernommen. Gesetzlich versicherte Patienten können als Selbstzahler behandelt werden.

Platelet-rich-plasma, also „Blutplättchen-reiches-Plasma“, wird seit über 10 Jahren in der Orthopädie bei Arthrose eingesetzt. Seit 2016 habe ich über 3.000 Therapien (Stand April 2024) mit ACP durchgeführt.

Im Vergleich zur Hyaluronsäure aktiviert eine Plasmabehandlung die körpereigene Regeneration und wirkt verstärkt entzündungshemmend. Ich verwende in der Regel das Produkt ACP der Firma Arthrex, eines der führenden PRP-Produkte. Der Patient erhält bei der Behandlung ausschließlich sein eigenes Plasma ohne jegliche Zusatzstoffe.

Eine gute Indikation sind leichte bis mittlere Knorpelschäden (Grad 1-3). PRP (plättchenreiches Plasma) wird meistens 3–5-mal pro Gelenk verabreicht. Die Wirkung setzt individuell innerhalb weniger Tage bis Wochen ein.

Die Studienlage für die Anwendung von ACP bei Arthrose ist inzwischen sehr gut. Nationale und internationale Fachgesellschaften empfehlen den Einsatz von Blutplasma bei Arthrose (AGA, ESSKA). Bei Arthrose sollte eine ACP-Behandlung in regelmäßigen Abständen, meist einmal jährlich, wiederholt werden.

Weitere Anwendungsbereiche sind:

  • Verletzungen im Bereich der Muskulatur, Sehnen- und Bänder
  • Wundheilungsstörungen
  • Ästhetische Behandlungen von Narben und Falten („Vampire Lifting“)

Die Therapiekosten werden in den meisten Fällen von den privaten Krankenkassen übernommen. Gesetzlich versicherte Patienten können als Selbstzahler behandelt werden.

Behandlungsablauf Arthrex ACP-Therapie

Bei fortgeschrittenen Knorpelschäden setze ich auf das hohe regenerative Potential der körpereigenen Stammzellen oder exakter ausgedrückt auf die „stromavaskuläre Fraktion“ (SVF). Diese ist ein Bestandteil unserer Fettzellen. Sie ist reich an regenerativen Zellen, darunter auch bindegewebiger Stammzellen. Man spricht auch von „medizinischen Signalzellen“, da sie die Regeneration im Gelenk wie ein Dirigent steuern.

Eine gute Indikation für die Therapie sind höhergradige Knorpelschäden (Grad 3-4). Stand April 2024 habe ich seit 2017 über 800 Patienten auf diese Weise behandelt. Damit habe ich im deutschsprachigen Raum die meisten Therapien durchgeführt.

In einer ambulanten Behandlung werden Fettzellen in Lokalanästhesie aus dem Unterhautfettgewebe am Bauch oder Oberschenkel gewonnen und direkt aufbereitet. Auch am zu behandelnden Gelenk erfolgt eine lokale Betäubung und anschließend die Injektion. Die Behandlung dauert mit Vor- und Nachbereitung etwa zwei Stunden. In der Regel erfolgt nur eine Behandlung.

Die Wirkung der Behandlung setzt durchschnittlich zwischen 2 Wochen und 2 Monaten ein. Der Effekt der Therapie kann durch die ergänzende Injektion mit ACP, Kollagen und Hyaluronsäure verstärkt werden. Ich spreche dann von einem „Booster“. Dieser sollte im Durchschnitt einmal pro Jahr oder Beschwerde abhängig früher erfolgen.

Die Studienlage für diese noch junge Therapiemethode belegt den guten Effekt auch bei höhergradiger Arthrose bei gleichzeitig geringem Risiko für unerwünschte Nebenwirkungen.

Weitere Anwendungsbereiche sind:

  • Wundheilungsstörungen
  • Narbenbehandlung
  • Verletzungen im Bereich der Muskulatur, Sehnen- und Bänder

Finden Sie weitere Informationen auf meinem Youtube-Kanal

Die Therapiekosten werden oft von den privaten Krankenkassen übernommen. Gesetzlich versicherte Patienten können als Selbstzahler behandelt werden. Die Behandlungskosten beginnen bei 1.500 € für ein Gelenk. Bei mehreren Gelenken fallen pro Gelenk geringere Zusatzkosten an.

Testimonial nach Stammzelltherapie des Kniegelenks bei Arthrose

Stammzellen Therapie bei Arthrose des Kniegelenks

Kollagen ist Bestandteil der Knorpelmatrix, also des Bindegewebes, das die Knorpelzellen umgibt. Es gibt verschiedene Kollagentypen, die in verschiedenen Geweben vorkommen, darunter auch im Knorpelgewebe. Insbesondere Kollagentyp II ist im Knorpel zu finden und spielt eine wichtige Rolle für dessen Struktur und Elastizität.

Eine Injektion von Kollagen bei Arthrose kann Schmerzen reduzieren und das Gleitverhalten des Gelenks verbessern. Ich setze Kollagen bei mittleren bis schweren Knorpelschäden (Grad 2-4) ergänzend zu ACP / SVF ein. Drei Injektionen sind im Abstand von 40 Tagen vorgesehen, an Tag 1, 14 und 40. Manche Patienten profitieren ergänzend von einer regelmäßigen Zufuhr von hydrolysiertem Kollagen in Form eines Nahrungsergänzungsmittels.

Die Therapiekosten werden in den meisten Fällen von den privaten Krankenkassen übernommen. Gesetzlich versicherte Patienten können als Selbstzahler behandelt werden.

Ein auf dem deutschen Markt recht neues Therapieverfahren in der Arthrose Therapie ist die einmalige Injektion von Arthrosamid. Es handelt sich um ein injizierbares Hydrogel, das sich dauerhaft in die Gelenkschleimhaut („Synovia“) einlagert und dort Wasser bindet. So reduziert es die schmerzhafte Schleimhautentzündung („Synovialitis“) bei einer aktivierten Arthrose.

Diese Substanz ist derzeit nur für die Arthrose des Kniegelenks zugelassen. Unmittelbar vor der Therapie erhält der Patient nach Angabe des Herstellers eine „single-shot-Antibiose“. Dabei handelt es sich um zwei Antibiotika Tabletten zur Prophylaxe vor Infekten. Die Wirkung der Injektion setzt durchschnittlich innerhalb der ersten zwei bis vier Wochen ein. In den ersten Tagen nach der Behandlung sollten ungewöhnlich intensive körperliche Belastungen vermieden werden. Die üblichen Medikamente und gegebenenfalls Schmerzmittel können unverändert eingenommen werden.

Die Injektion erfolgt in der Regel nur einmal, da der Effekt bei gutem Ansprechen oftmals mehrere Jahre anhält.

Die Behandlung anderer Gelenke kann nur als „off-label“ Therapie erfolgen. Im Bereich der Schulter konnte ich gute Erfahrungen erzielen, die ich auch als Case Report veröffentlicht habe. Die Behandlung mit Arthrosamid kann mit den Methoden grundsätzlich gut kombiniert werden.

Die Therapiekosten werden in den meisten Fällen von den privaten Krankenkassen übernommen. Gesetzlich versicherte Patienten können als Selbstzahler behandelt werden.

Mehr Informationen zu Arthrosamid

Zur Fachpublikation Arthrosamid

Bei der operativen Behandlung von Knorpelschäden stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung. Eine Knorpelgättung soll ein Fortschreiten des Schadens verlangsamen, repariert diesen aber nicht. Chronisch schmerzhafte Reizungen des Knochen – Knochenmarködeme – können ergänzend angebohrt und orthobiologisch mit ACP behandelt werden.

Knochenmarkstimulierende Verfahren nutzen das Heilungspotential des Knochens, ein Ersatzknorpelgewebe zu bilden. Erfolgreicher wird dieses Verfahren, wenn zusätzlich eine Matrix, eine Membran, die wie ein „Pflaster“ wirkt, eingesetzt wird.

Es gibt zellbasierte Verfahren, bei denen Knorpel nach Entnahme einer Probe gezüchtet und in einem zweiten Eingriff eingesetzt wird. Alternativ kann auch Knorpelgewebe aus nicht belasteten Gelenkbereichen in einer einzigen OP gewonnen, verarbeitet und direkt auf den Schaden aufgebracht werden. Dieses Verfahren setzte ich bevorzugt ein. Die Bezeichnung der Operation – AutoCart – fasst das Konzept gut zusammen. Es wird eigener „auto“loger Knorpel (engl. „cart“ilage) verwendet.

Besonders am Kniegelenk können ein X- oder O-Bein mit einer Umstellungsosteotomie korrigiert werden. Dabei wird die Beinachse chirurgisch korrigiert.

Auf diesem Konzept der Entlastung durch Gewichtsverlagerung basieren auch entlastende Orthesen, die ich ergänzend zu einer konservativen oder operativen Therapie häufig verordne.

Die Wahl des richtigen Verfahrens hängt von der Größe und Lokalisation des Knorpelschadens, Begleiterkrankungen und dem Alter des Patienten ab.

Die Therapiekosten werden in den meisten Fällen von gesetzlichen und privaten Krankenkassen übernommen. Da ich eine Privatpraxis führe, kann ich gesetzlich versicherte Patienten auf Wunsch können als Selbstzahler behandeln.

Knorpeltransplantation bei Arthrose des Kniegelenkes mit AutoCart

Wie läuft eine Behandlung ab?

In einem ersten Schritt erfolgen ein ausführliches Beratungsgespräch, eine körperliche Untersuchung und die Begutachtung der radiologischen Bildgebung. Durch unsere eigenen Radiologen können wir kurzfristig MRT-, CT-, DVT- oder Röntgen-Aufnahmen anfertigen. Eine Terminvereinbarung kann kombiniert mit einer Bildgebung erfolgen.

Vorhandene Bilder können vorab über folgenden Link in unser Praxissytem hochgeladen werden.

Bei einer sehr weiten Anreise kann vor einer SVF / ACP (Stammzellen) Therapie auch eine telefonische Ersteinschätzung erfolgen, sofern uns aktuelle Bilder aus den letzten 12 Monaten hochgeladen werden.

Der Schweregrad des Knorpeldefektes, die Gelenkbeweglichkeit und der Level der Schmerzen und ihr Anspruch sind entscheidende Kriterien für die Therapieentscheidung. Am Ende des Beratungsgespräches legen wir gemeinsam das weitere Vorgehen fest, sofern sie eine Behandlung bei mir wünschen.

MRT

Knorpeltransplantation bei Arthrose des Kniegelenkes mit AutoCart

Die Therapie erfolgt meistens ambulant. Die Anästhesie bei der SVF / ACP erfolgt lokal am Bauch und am Gelenk. Bei den anderen Injektionen erfolgt eine Kältetherapie des Gelenks (Cryofos) vorab.

So können sie grundsätzlich selbst an- und abreisen. Bei einer sehr langen mehrstündigen Reise empfehle ich zumindest bei der SVF / ACP Therapie eine Übernachtung vor Ort.

Behandlung mit Kältetherapie (Cryofos)

Ich führe Injektionen zumeist kontrolliert durch Ultraschall oder CT durch. So stelle ich sicher, dass das Gelenk auch sicher getroffen wird. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Injektionen in Gelenke ohne Bildgebung ihr Ziel häufig nicht erreichen. Die Patienten können ihre Gelenke unmittelbar nach der Therapie belasten. In den ersten Tagen können die behandelten Gelenken im Einzelfall vorübergehend schmerzen und sich geschwollen anfühlen. Diese Symptome legen sich in der Regel innerhalb der ersten beiden Wochen. Körperlich sehr fordernde oder ungewohnte Belastung sollten in dieser Zeit vermieden werden.

Bei einer Behandlung mit SVF / ACP und mit Arthrosamid rate ich zu einer relativen Schonung in den ersten ein bis zwei Wochen.

Injektion kontrolliert durch Ultraschall

Hier finden Sie weitere Informationen zur Arthrose Behandlung mit körpereigenen Stammzellen:

In einem ersten Gespräch, am besten persönlich in unserer Gemeinschaftpraxis oder telefonisch, überprüfen wir die Diagnose und mögliche Kontraindikationen. Zudem möchten wir etwas über ihre Erwartungshaltung erfahren. Unabdingbar sind aktuelle Röntgen- und optimalerweise MRT-Aufnahmen des oder der betroffenen Gelenke.

Diese können schon vor dem Termin über eine Webseite in unser System hochgeladen werden.  Die Behandlung selbst erfolgt meistens ambulant.  In einer lokalen Betäubung wird eine kleine Menge Fettgewebe am Bauch oder Oberschenkel entnommen. Danach werden die Zellen vor Ort aufbereitet und zusätzlich Plasma aus Eigenblut gewonnen. Insgesamt wird die Therapie von den meisten Patienten gut vertragen.

Die Dauer der Behandlung variiert zwischen 1,5 und 2,5 h. Sie können unmittelbar im Anschluss wieder nach Hause fahren. Bei längerer Anreise raten wir zu einer Übernachtung in einem der zahlreichen Hotels in der Umgebung.  

Meistens wird initial nur eine SVF-Behandlung pro Gelenk durchgeführt. Behandlungen mit Blutplasma werden je nach Gelenk und Schweregrad öfter wiederholt.

Durch die orthobiologische Therapie und eine Lebensstil Anpassung kann eine aktivierte Arthrose beruhigt werden und eine weitere Schädigung des Knorpels verlangsamt werden. Neuer Knorpel wächst in der Regel nicht. 

Die Dauer der Wirkung ist sehr individuell. Bei den meisten Patienten setzt die Wirkung innerhalt der ersten beiden Monate nach der Behandlung ein und hält  dann bis zu drei Jahr an. Durch einen regelmäßigen “Booster” mit Blutplasma lässt sich die Wirkungsdauer verlängern.

Der Schädigungsgrad des Gelenks, das Körpergewicht und der Lebensstil spielen eine entscheidende Rolle für den Behandlungserfolg.

Ja. Wir behandeln bis zu vier Gelenke in einem Eingriff.

Die aufgeführten orthobiologische Therapieoptionen werden häufig von privaten Krankenkassen übernommen. Das Honorar beginnt bei 1.500,– Euro. Ich rate allerdings davon ab, vorab bei der Krankenkasse nachzufragen, da bei innovativen Therapien erfahrungsgemäß häufig eine Ablehnung ausgesprochen wird, während eine Einreichung nach erfolgter Therapie erstattet wird.

Gesetzlich versicherte Patienten können diese Behandlungen als Selbstzahler durchführen lassen.

Sie haben Fragen oder möchten einen Termin vereinbaren? Gerne!

Termine können telefonisch oder per E-Mail vereinbart werden.

Sollten keine aktuellen Bilder vorliegen, so kann eine Bildgebung mit der orthopädischen Vorstellung kombiniert werden. Vorhandene Bilder und Befunde können vorab über folgenden Link übermittelt werden:

Mitarbeiterin

Die Arthrose Sprechstunde von Markus Klingenberg

Die Arthrose Sprechstunde ist ein Ratgeber für Patienten mit Gelenkverschleiß.

„Gelenke erhalten statt ersetzen“ ist das Ziel des erfahrenen Orthopäde und Sportmediziners Dr. Markus Klingenberg. Der Knorpel-Doc vermittelt unterhaltsam den aktuellen Wissensstand zu Arthrose und ihre Behandlungsmöglichkeiten.

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