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FOCUS online, 2024-11-26

Dr. Markus Klingenberg

Lerche versus Eule – Um diese Uhrzeit sollten Sie am besten Sport machen

Morgens oder abends? Die Frage nach der optimalen Trainingszeit beschäftigt Sportler und Wissenschaftler gleichermaßen. Tatsächlich gibt es keine pauschale Antwort, die für jeden Menschen gilt. Stattdessen hängt die ideale Trainingszeit von verschiedenen Faktoren ab, darunter der individuelle Biorhythmus, persönliche Präferenzen und Trainingsziele.

Vorteile des Morgentrainings


Frühsport hat einige Pluspunkte:

  • Der Stoffwechsel wird angekurbelt und bleibt den ganzen Tag über aktiv.
  • Morgens ist der Testosteronspiegel am höchsten, was den Muskelaufbau begünstigt.
  • Die Fettverbrennung läuft auf Hochtouren, besonders bei Training auf nüchternen Magen.
  • Es gibt weniger Ablenkungen und Termine, die dazwischenkommen können.
  • Man startet motiviert und energiegeladen in den Tag.

Vorteile des Abendtrainings


Auch das Training am Abend bietet Vorteile:

  • Die Körpertemperatur ist höher, wodurch Muskeln und Gelenke beweglicher sind.
  • Die Leistungsfähigkeit erreicht ihren Höhepunkt, besonders zwischen 16 und 19 Uhr.
  • Es hilft beim Stressabbau nach einem anstrengenden Arbeitstag.
  • Man hat in der Regel mehr Zeit und keinen Termindruck.

Was sagt die Wissenschaft?

Studien liefern unterschiedliche Ergebnisse. Eine Metaanalyse von 22 Studien fand keine eindeutigen Belege für überlegene Trainingszeiten hinsichtlich Leistung und Gesundheit. Allerdings zeigte sich, dass Leistungstests besser ausfallen, wenn zur gleichen Tageszeit trainiert wurde.

Eine andere Studie ergab, dass Nachmittagstraining zwischen 13 und 24 Wochen zu 45 Prozent mehr Muskelaufbau führte als Morgentraining. Forschungen deuten auch darauf hin, dass abendliches Training den Blutzuckerspiegel besser reguliert.

Der individuelle Faktor:

Letztlich spielt der persönliche Biorhythmus eine entscheidende Rolle. „Lerchen“ (Frühaufsteher) profitieren eher vom Morgentraining, während „Eulen“ (Nachtmenschen) abends leistungsfähiger sind.

Fazit:

Es gibt keine universell beste Trainingszeit. Wichtiger als der perfekte Zeitpunkt ist die Regelmäßigkeit des Trainings. Experimentieren Sie mit verschiedenen Zeiten und finden Sie heraus, wann Sie sich am wohlsten fühlen und die besten Ergebnisse erzielen. Beachten Sie dabei Ihren Alltag und wählen Sie eine Zeit, die Sie langfristig einhalten können. Konsistenz ist der Schlüssel zum Erfolg!

Lesen Sie den Artikel auf focus.de.

Dr. Markus Klingenberg

Ich bin Facharzt für Orthopädie und leitender Arzt an der Beta Klinik in Bonn. Meine Spezialgebiete sind minimalinvasive Schulter-, Knie- und Sprunggelenk-OPs. In der Sportmedizin liegen meine Schwerpunkte im Bereich Verletzungs- Prophylaxe und Rehabilitation.

Nebenher bin ich gefragter Autor und Referent bei Fortbildungen für Ärzte und Trainer.

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